Die Kirche war leider geschlossen, sodass ich nur Fotos von außen machen konnte. Eine Dorfbewohnerin erzählte, dass das Pfarrbüro zentralisiert wurde in Medebach und die Kirche derzeit geschlossen ist, weil dort Renovierungsarbeiten am Bodenbelag gemacht wurden und dort derzeit niemand drauf laufen darf. Die nächste Möglichkeit wäre leider erst ein Tag nach unserem Urlaub. Sie berichete, dass auf dem Berg eine Marien-Kapelle sei und dort viel mehr Menschen, gerade Wanderer, den Ort nutzen um zu beten, als in der eigentlichen Dorfkirche. Sie erklärte, wie wir dort hin finden würden. …
Das Foto des Marienbildes habe ich nicht eingesetzt, weil die Qualität schlecht geworden ist. Also eventuell einfach mal selbst schauen. 🙂
Jemand erzählte mir in Titmaringhausen, dass der pastorale Verbund in Medebach 10 Dörfer umfasst und 4-5 Geistliche für diesen Verbund zuständig sind. Auch in der ländlichen Region Sauerland gibt es wenige Kirchenbesucher aus den verschiedensten Gründen. Die Außenbezirke wie Titmaringhausen werden nur jedes dritte Wochenende „bespielt“ und ein Gottesdienst dort geleitet. Meine Generation geht dort nicht in die Kirche. Sie sind als Kinder zur Kirche gegangen. Eine Generation weiter gehen die Kinder nicht mehr in die Kirche.
Die Person erzählte, dass früher in dem Dorf 240 Seelen lebten. Heute wären es noch 180. Das Dorf zählt derzeit noch 6 Kinder. Viele junge Frauen wären weggezogen, weil sie jemand anderen in der Gegend kennen gelernt hätten. Einige Männer wären noch Single. Das Dorf würde irgendwann aussterben. Gäste würden den Weg ins Dorf finden, weil es hier eine gute Anbindung an die nähere Umgebung gibt.
Mir gefiel der Altarraum der Kirche auf Anhieb. Ich war die erste Besucherin, die sich in das neue Gästebuch eingetragen hat. Ich hoffe, dass noch viele in diesem Buch folgen werden, aber es war auch nicht das erste Gästebuch, das dort lag. In dieser Kirche hat man ein Gefühl von Frieden und Geborgenheit. Eingebettet in dieses abgelegene Dorf, deren Zufahrt für Touristen nur von einer Seite ratsam ist, ist diese Kirche ein schöner Ort zum Verweilen.
Die Namensgebung dieser Kirche ist vom Fest des heiligen Petrus und heiligen Paulus. Es wird in der katholischen Kirche am 29. Juni begangen und ist dort ein Hochfest.
Bei dieser Kirche begann unsere Reise, obwohl mir das zu dem Zeitpunkt noch gar nicht klar war. Wir hatten noch nicht mal Quatier bezogen. Es sollten noch viele Kirchen folgen. Ich wünsche viel Vergnügen beim Schauen und es würde mich freuen, wenn der Eine oder Andere sich die Kirchen aus der Region Medebach selbst anschauen würde.