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Allgemein evangelische Kirche Gesellschaftlicher Diskurs

Meine Herzensgedanken

Kirche befindet sich in einem Schrumpfungsprozess, obwohl Kirche viele wirklich tolle Dinge anbietet wie Chorproben, Klassikkonzerte, Reisen, Segeltouren, Kulturverantstaltungen, Gottesdienste, Andachten, Meditationen, Tanzveranstaltungen usw. Die Angebote gehen aber teilweise wegen der Vielzahl anderer Angebote unter. Aber muss das so sein?

In diesem Jahr zum Tag des Gebets habe ich eine sehr schöne Predigt gehört. Ich fand sie deshalb so gut, weil sie einen Gemütszustand fürs Beten nicht außer Acht ließ, nämlich die Dankbarkeit. Ich habe den Eindruck, dass Menschen sich gerade an Gott wenden, wenn es Ihnen schlecht geht. Ich selbst habe zu einem bestimmten Zeitpunkt deshalb ein religiöses Tagebuch angefangen zu schreiben, aber ich finde, bei allen widrigen Umständen des Lebens, gibt es einfach viele Dinge, für die es gilt dankbar zu sein und das kann sowohl in einem Stoßgebet als auch im sonntäglichen Gottesdienst passieren. Meine Meinung ist, das man Gott den Sonntag als Familie schenken sollte. Ich gehe sowohl für mich selbst als auch für andere Menschen in die Kirche. Mir ist das Vertrauen auf Gott wichtig. Ich gehe vor Ort in die Kirche wegen des Erlebens der Gemeinschaft und das gemeinsame Beten, Erleben und Erfahren zu einem bestimmten Gottesdienstthema.

Früher war es üblich zwei oder drei Gottesdienste am Sonntag zu halten. Der Weg sollte wieder dort hinführen. Ich diene in einem Gottesdienst Gott und anderen Menschen und Gott dient uns. Wir vertreten in dem Gottesdienst unsere christlichen Werte und leben diese gemeinsam mit anderen. Mir persönlich fällt das Gebet besonders leicht, wenn es mir gut geht. Ich kämpfe mich aus allen schwierigen Lebenslagen und weiß Gott bzw. Jesus an meiner Seite.

Jetzt in den Sommerferien waren viele Menschen in der Kirche. Ich würde mich freuen, wenn ich öfter viele Gemeindemitglieder dort treffen würde.

Es gibt Situationen im Leben, vor allem bei Tod einen Verwandten oder Freundes. Da möchte ich nicht mit meinen Gedanken zu Hause allein sein. Es zieht mich in die Kirche, in der ich mich aufgehoben und verstanden fühle. Beruhigend wirkten das letzte Mal das Lesen der Psalmen aus dem Gesangbuch.

Ich bin Christ 24 Std. 7 Tage die Woche und versuche die christlichen Werte zu leben. Sie und das Vertrauen auf Gott geben mir Halt.

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Allgemein Gesellschaftlicher Diskurs jüdische Friedhöfe

Jüdischer Friedhof Winterberg

Dieser Friedhof beherbergt scheinbar nur eine „Familie“. Der Familienname ist „Winterberger“. Waren Juden die Namensgeber der Stadt Winterberg? Nein. Um 1800 wurden Juden in Winterberg gezwungen, erbliche Familiennamen anzunehmen. Seitdem heissen sie schlicht „Winterberger“. Es ist auffallend, dass die Bestattungen dort alle vor dem 2. Weltkrieg stattfanden. Die Nachfahren der hier Begrabenen müssen also entweder ermordet oder ausgewandert sein. Von dem Archiv Yad Vashem haben wir erfahren, dass 24 Menschen mit dem Namen „Winterberger“ ermordet wurden. 3 von Ihnen wohnten nachweislich in Winterberg. Gert Jerome Winterberger überlebte als einziger.

Unter den ermordeten Winterbergern waren Herrmann Winterberger (aus Berlin), Hedwig Winterberger (aus Berlin), Hersch Winterberger, Sandel Winterberger, Valtr Winterberger, Hedwig Wingerberger, Herrmann Winterberger, Salo Winterberger Kleinberger, Amalie Winterbergergerova, Berta Winterbergergerova, Ilona Winterbergergerova, Fani Winterbergergerova. Von den 10 Letztgenannten ist der Wohnort nicht bekannt.

Von Sonja und Sebastian Klusekemper

Jüdischer Friedhof – Sonja Klusekemper
Jüdischer Friedhof – Sonja Klusekemper
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Allgemein Gesellschaftlicher Diskurs Kirche Sauerlandkirchen Sauerlandkirchen Medebach

Titmaringhausen Medebach

Kirche St. Antonius Titmaringhausen – Medebach Foto: Sonja Klusekemper

Jemand erzählte mir in Titmaringhausen, dass der pastorale Verbund in Medebach 10 Dörfer umfasst und 4-5 Geistliche für diesen Verbund zuständig sind. Auch in der ländlichen Region Sauerland gibt es wenige Kirchenbesucher aus den verschiedensten Gründen. Die Außenbezirke wie Titmaringhausen werden nur jedes dritte Wochenende „bespielt“ und ein Gottesdienst dort geleitet. Meine Generation geht dort nicht in die Kirche. Sie sind als Kinder zur Kirche gegangen. Eine Generation weiter gehen die Kinder nicht mehr in die Kirche.

Die Person erzählte, dass früher in dem Dorf 240 Seelen lebten. Heute wären es noch 180. Das Dorf zählt derzeit noch 6 Kinder. Viele junge Frauen wären weggezogen, weil sie jemand anderen in der Gegend kennen gelernt hätten. Einige Männer wären noch Single. Das Dorf würde irgendwann aussterben. Gäste würden den Weg ins Dorf finden, weil es hier eine gute Anbindung an die nähere Umgebung gibt.

Kirche St. Antonius Titmaringhausen Altarraum – Medebach Foto: Sonja Klusekemper

Mir gefiel der Altarraum der Kirche auf Anhieb. Ich war die erste Besucherin, die sich in das neue Gästebuch eingetragen hat. Ich hoffe, dass noch viele in diesem Buch folgen werden, aber es war auch nicht das erste Gästebuch, das dort lag. In dieser Kirche hat man ein Gefühl von Frieden und Geborgenheit. Eingebettet in dieses abgelegene Dorf, deren Zufahrt für Touristen nur von einer Seite ratsam ist, ist diese Kirche ein schöner Ort zum Verweilen.

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Allgemein Gesellschaftlicher Diskurs jüdische Friedhöfe

Jüdischer Friedhof Medebach

Da das Christentum aus dem Judentum entstanden ist und Jesus Christus selbst ein Jude war, der König der Juden aus dem Hause David, ist es für mich eine Selbstverständlichkeit zu dieser Glaubensgemeinschaft zu stehen.

Mit der Rubrik jüdische Friedhöfe möchte ich Geschichte darstellen. Jüdisches Andenken für die Ewigkeit erhalten und das Interesse an jüdischer Kultur und dem Glauben wecken. Ich selbst war 2019 Ostern in Israel. Ich bin damals auf den Pfaden Jesu gewandelt.

Ich hoffe, dass sich viele Menschen für diese Kategorie meiner Internetseite interessieren werden. Es würde mich sehr freuen.

Exemplarisch für die Recherche der Hinterbliebenen auf dem jüdischen Friedhof in Medebach möchte ich hier etwas zu den Nachfahren von Karl Meyerhof, gestorben 27.01.1937 , und Clara Meyerhof, gestorben 12.09.1913, und Jakob Meyerhof, getorben 24.03.1914, sagen, die ebenfalls in Medebach lebten. Inge Meyerhof geboren 1926 ist während der NS Zeit ermordet worden. Ruth Meyerhof geboten 1923 ist ebenfalls ermordert worden. Anneliese Meyerhof, die 1914 geboren ist, ist ebenfalls ermordet worden. Außerdem wird in der Liste noch der Familienname Frank erwähnt. Aus Medebach kommt eine Frau Frank, nämlich Ilse Frank. Geboren 1909, ist sie ebenfalls zur Zeit des 2. Weltkriegs ermordet worden.

Beispielhaft möchte ich hier das Schicksal von Inge Meyerhof darstellen. Die Informationen habe ich aus dem Gedenkbuch des Bundesarchives. Sie ist am 29.03, 1926 in Medebach/Brilon geboren. Sie wohnte sowohl in Medebach als auch in Köln. Die Deportation fand aus Köln statt am 07.12.1941 nach Riga/Ghetto.

In der Liste von Yad Vashem sind insgesamt 12 Juden, die mit den Meyerhofs auf diesem Friedhof verwandt sind, alle ermordert. Nur bei einer Person steht keine Angabe.

Bild: Sonja Klusekemper
Bild: Sonja Klusekemper
Bild: Sonja Klusekemper
Bild: Sonja Klusekemper
Bild: Sonja Klusekemper
Bild: Sonja Kusekemper
Bild: Sonja Klusekemper
Bild: Sonja Klusekemper
Bild: Sonja Klusekemper
Bild: Sonja Klusekemper
Bild: Sonja Klusekemper
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Allgemein Gesellschaftlicher Diskurs

Menschen ohne Stimme

Eigentlich hatte ich vorgehabt ein Interview mit einem Menschen zu machen, der am Rande der Gesellschaft steht und der eine Stimme haben sollte. Ich habe mich dagegen entschieden. Heute traf ich gleich mehrere Menschen in der Stadt, die mir ihre Lebensgeschichte erzählten. Mir ist klar geworden, einen Menschen allein hier darzustellen, wird der Sache nicht gerecht. Menschen, die SGB II Empfänger sind oder Menschen, die wohnungslos sind, sind nicht einfach eine Gruppe. Hinter jedem Menschen steckt ein Einzelschicksal! Und dieses Einzelschicksal verdient es beachtet zu werden. Mir wurde erzählt, dass die Menschen achtlos an Ihnen vorbei gehen, dass Sprüche geklopft werden, dass es den meisten Menschen genügt etwas Geld in den Getränkebecher zu legen. Mir wurden von Lebensgeschichten erzählt, die erst ganz normal waren, bis ein Schicksalschlag sie auf die Straße brachte. Eine Person erzählte mir von Ihrer Kindheit, sie hatte die Kindheit schon im zweiten Weltkrieg erlebt und erzählte, wie sie dann anfängt zu überlegen wie die heutige Zeit ist und das Verwandtschaft keine Zeit hat. Viele Menschen würden den Friedenszustand in Deutschland als normal empfinden und sich nicht vorstellen können, wie es damals gewesen ist.

Insgesamt zeigt mir der heutige Tag, dass unsere Gesellschaft einfach zu schnelllebig ist. Oft nimmt man sich nicht die Zeit, um wirklich den Menschen zu sehen, an dem man gerade vorbei geht. Auch mir passiert es, dass ich mit meinen Gedanken gerade bei etwas anderem bin. Vielleicht täte es ganz gut, ab und zu mal in die Stille zu gehen. Ich mache das meistens abends oder auf im Auto auf dem Weg zur Arbeit. Ich teile Jesus meine Gedanken mit, meine Sorgen, Ängste und Nöte und meine Dankbarkeit mit. Dies entlastet mich und gibt mir Stärke für den Tag.

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Allgemein Gesellschaftlicher Diskurs

Gendergerechte Sprache, GM und DM

Ich halte nichts von einer Vorgabe einer gendergerechten Sprache. Die Themen Gender Mainstreaming, Diversity Management und gendergerechte Sprache werden alle durch die in Deutschland dem Grundgesetz zu Grunde liegenden christlichen Werten abgedeckt. Alles umfasst ein christlicher Wert und das ist die Nächsten- und Feindesliebe. Diese Werte sind Leitlinien wie sich ein Christ anderen Menschen gegenüber verhalten soll. Damit sind alle Minderheiten, die im AGG stehen, gemeint.

Die gendergerechte Aussprache ist unnatürlich. Die Worte mit *_ oder / gibt es nur in der Schriftsprache und stören den Redefluss. Zudem werden heute viele Begriffe gegendert, bei denen es gar nicht notwendig ist, weil sie neutral sind und alle Geschlechter umfassen. Ich als Frau fühle mich nicht „mehr“ gewertschätzt, wenn jemand zwanghaft auf die gendergerechte Sprache achtet, sondern ich achte darauf, wie der Mitmensch sich ansonsten mir gegenüber verhält.

Vorgegebene Verhaltensweisen spalten mehr als dass sie zusammenführen. Ein gesellschaftlicher Diskurs über die Stellung der Minderheiten in Deutschland halte ich für wichtig, aber jeder hat das Recht eine andere Meinung zu haben. Zwang ist nicht zielführend, sondern Überzeugungsarbeit.

Ich will an dieser Stelle aus meiner Sicht sagen, dass Frauen keine Minderheit sind. Sie sind in Führungspositionen leider immernoch zu wenig vertreten. Sie sind in der Politik und Wirtschaft zu wenig vertreten, aber wir sind auf einem guten Weg. Ich halte viel von Chancengleichheit, d.h. im Bereich der Frauen halte ich es für sinnvoll ihnen ein Umfeld zu schaffen, dass es ihnen ermöglicht, erfolgreich zu arbeiten und eine Familie zu haben.

Aber Grundlage einer Einstellung in den Betrieb, eine Vergabe einer Führungsposition, das Engagement in Industrie oder Politik sollte einzig die Leistung und Qualifikation eines Menschen zählen.