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Friedhofsspaziergang

Die folgende PDF Datei ist ebenfalls zum kostenlosen Herunterladen gedacht. Sie besteht aus Fotos von Friedhöfen aus Hamm, Bildbeschreibungen, persönlichen Gedanken und Gebeten.

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Allgemein evangelische Kirche Kirche Sauerlandkirchen Sauerlandkirchen Olsberg

Olsberg

Evangelische Martin Luther Kirche Olsberg Foto: Sonja Klusekemper
Martin Luther Kirche Foto: Sonja Klusekemper
Auferstehungskirche in Siedlinghausen Foto: Sonja Klusekemper
evangelische Kirche Auferstehungskirche Siedlinghausen Foto: Sonja Klusekemper

Ab Olsberg haben wir uns nur noch entschieden die evangelischen Kirchen zu fotografieren, weil es offensichtlich ist, dass es der evangelsichen Kirche in dieser Region einfach sehr schlecht geht und sie einfach auch eine arme Kirche ist. Zudem fehlen überall die Kirchgänger und es fehlt an Spenden. Deshalb möchte ich als engagierte Evangelin hier die Probleme darstellen und hoffe, dass der ein oder andere doch den Weg in die Kirche findet. Gottes Wort ist das Beste, was eine Institution wie die evangelische Kirche zu bieten hat. Fast am Ende unseres Tages wurde uns von zwei Katholiken erzählt, dass das ganze Gebiet zu einer Gemeinde mit Bestwig und Andreasberg zusammen gelegt wurden. Hier in Siedlinghausen finden auch nur noch unregelmäßig Gottesdienste statt.

evangelische Erlöserkirche Sielbach Foto: Sonja Klusekemper

Wenn ich dies sehe bin ich einfach wütend. Kein Gotteshaus hat es verdient so abgerissen auszusehen. Eine Entwidmung sollte immernoch mit dem gebürenden Respekt vor sich gehen. Ich selbst habe mich ein paar Schritte weiter auch nicht ganz korrekt verhalten. Aber dieses Bild macht einfach traurig.

Foto: Sonja Klusekemper

Dieses Foto weckt Hoffnung, dass die Kirche umgebaut wird und einem guten Zweck zugeführt wird. Ich hoffe es und bin gespannt, falls ich noch mal wiederkomme, wie sie dann aussehen wird. Die gesamte Entwicklung der Gemeindezusammenschlüsse und Ent- und Umwidmungen besteht schon seit 30 Jahren. Es wird höchste Zeit, dass sich etwas ändert.

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Evangelische Kirchengmeinde Brilon

Evangeliche Kirchengmeinde Brilon Foto: Sonja Klusekemper
Evangelische Kirchengmeinde Brilon Orgel Foto: Sonja Klusekemper
Evangelische Kirchengmeinde Brilon Foto: Sonja Klusekemper
Evangelische Kirchengemeinde Brilon Foto: Sonja Klusekemper
Evangelische Kirchengemeinde Brilon Altar Foto: Sonja Klusekemper
Evangelische Kirchengemeinde Brilon Foto: Sonja Klusekemper

Die Kirche ist täglich von 9-17 Uhr geöffnet. Es ist wie oben zu sehen mit einem Lichtspiel beleuchtet und es wird Musik gespielt. Die Orgel ist von 1920. Sie ist eine pneumatische Orgel. Eine katholische Gläubige erzählte, dass die evangelische Kirchengemeinde sehr engagiert sei und viel für die Gemeindemitglieder tun würde. Nach einem Blick in den Gemeindebrief kann ich dies nur bestätigen und wünsche den Gemeindemitgliedern die Weisheit dort öfter mal reinzuschauen.

Das eigentliche Gemeindehaus beherbergt ein Jugendcafé, ein Müttertreff, zwei Säle, in den verschiedene Veranstaltungen stattfinden, das Gemeindebüro und eine ganz toll Bücherei. Die Damen, die dort tätig sind machen das ehrenamtlich. Sie haben sowohl Sachbücher als auch Romane und vor allem Kinderbücher. Die engagierten Ehrenamtler gehen in die Kindergärten. Die Bücher werden kostenlos ausgeliehen. Dies wäre eine sinnvolle Ergänzung auch für andere Gemeinden.

Foto: Sonja Klusekemper

Der Gottesdienstplan dieser Kirche ist von derzeit von 2021. Aktuell scheinen dort also keine Gottesdienste gefeiert zu werden. Wäre schön, wenn dort zukünftig wieder Gottesdienste stattfinden könnten. Jemand sagte mal, dass nach einer Entwidmung das Gebäude nur noch Steine sei. Das sehe ich anders. Ein Gotteshaus ist zu einem bestimmten Zweck gebaut worden. Deshalb sehe ich es als sehr bedauerlich an für jede Kirche, die umgewidmet wird.

Brilon – Gudenhagen Foto: Sonja Klusekemper

Bei dieser Kirche steht es auf der Kippe, ob sie geschlossen wird oder nicht. Der Pfarrer wohnt dort noch, war aber nicht da, als wir vor Ort waren. Ich unterhielt mich mit einer Dame, die gerade erst dort hingezogen war. Sie meinte, sie hielte es für sinnvoll den Kindern in der Schule alle Religionen zu erklären und sie dann selbst entscheiden zu lassen.

Da diese Gemeinde noch nicht komplett der gesellschaftlichen Veränderung zum Opfer gefallen ist, hat auch hier die Gemeinde selbst es in der Hand, was aus ihrer Kirche vor Ort wird.

Foto: Sonja Klusekemper
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Allgemein evangelische Kirche Kirche Sauerlandkirchen Sauerlandkirchen Rüthen

Rüthen – Licht und Schatten

Rüthen – Licht und Schatten Foto: Sonja Klusekemper
katholische Kirche Nikolauskriche Rüthen – Altar Foto: Sonja Klusekemper
katholische Kirche Nikolauslkirche Rüthen – Orgel Foto: Sonja Klusekemper
katholische Kirche Nikolauskirche Rüthen – Kanzel Foto: Sonja Klusekemper
katholische Kirche Nikolauskirche Rüthen Foto: Sonja Klusekemper

Hier ist die Welt scheinbar noch in Ordnung. Wir haben in der ganzen Sauerlandregion bisher keine katholische Kirche gefunden, die umgewidmet wurde. Die katholische Kirche hat sicher ihre Probleme, aber sie kann es finanziell derzeit noch sehr gut verkraften.

Bei der evangelischen Kirchengemeinde Rüthen fängt die Realität der evangelischen Kirche an. Zu spüren bekam ich das eigentlich schon in Medebach. Dort kämpft die evangelische Kirche gegen die hohe Übermacht der katholischen Kirche.

Hier in Rüthen ist die eigentliche Kirche schon länger entwidmet. Ein Dorfbewohner erzählte, der Pfarrer sei in Vorruhestand gegangen. Er selbst hätte jahrelang die Glocken der Kirche morgens und abends gehört. Man würde sich daran gewöhnen und jetzt würde er es vermissen.

Das neue ist ein „neues Gemeindehaus“ der Apostel-Kirche Rüthen und stheht „Im Alten Wall 13, 59602 Rüthen. Am Fenster stehen aktuelle Gottesdienstpläne. Also scheinen dort Gottesdienste stattzufinden. Es wäre schön, wenn die Kirchenglocke aus der alten Kirche hier eingesetzt würde und die Gemeinde dies als ihr neues Gotteshaus anerkennen würde. Die evangelische Kirche ist eine Institution in der deutschen Gesellschaft, die wichtig ist. Noch ist sie in dieser Dorfregion zugegen. Die Bevölkerung hat es in der Hand, ob sie eine Gemeinde vor Ort behalten oder nicht.

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Allgemein Kirche Sauerlandkirchen Sauerlandkirchen Meschede

Katholische Kirche Meschede Bestwig

Katholische Kirche Meschede-Bestiwig Foto: Sonja Klusekemper

Die katholische Kirche von Meschede ist ein Blickfang. Obwohl ich evangelisch bin, war ich gern in dieser Kirche. Im Eingangsbereich der Kirche gibt es Fotokarten, die das Innere der Kirche zeigen und mitgenommenn werden können. Als ich mir die Kirche ansah, habe ich mich bei Gott bedankt, dass ich auf meiner Reise zumindest zwei Pfade des Glaubens sehen durfte und er beide Pfade akzeptiert. Vor kurzem sagte jemand zu mir, es gibt eigentlich nur einen Weg zu Gott und das ist über das Kreuz. Lassen Sie die Kirche auf sich wirken und vielleicht möchte der eine oder andere ja dieser Kirche einen Besuch abstatten oder an einem Gottesdienst teilnehmen. Ruhige Minuten in der Kirche mit Gebeten zu Gott sind sicherlich auch sehr willkommen.

Katholische Kirche Meschede Foto: Sonja Klusekemper
Katholische Kirche Meschede Altar Foto: Sonja Klusekemper
Katholische Kirche Meschede Orgel Foto: Sonja Klusekemper
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Allgemein Kirche Sauerlandkirchen Sauerlandkirchen Andreasberg

Katholische Kirche St. Barbara Andreasberg

katholische Kirche St,. Barbara Andreasberg Foto: Sonja Klusekemper
katholische Kirche St. Barbara Andreasberg Foto: Sonja Klusekemper

Im Eingang der katholischen Kirche St. Barbara liegen keine Informationen über die Kirche aus, was darauf schließen läßt, dass diese Kirche nicht viele Besucher hat. Vielleicht ändert sich das durch diesen Beitrag, denn die Kirche ist einen Blick wert und macht einen beruhigenden Eindruck auf mich. Schaut einfach mal selbst…

katholische Kirche St. Barbara Andreasberg – Altar Foto: Sonja Klusekemper

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Allgemein Kirche Sauerlandkirchen Sauerlandkirchen Ramsbeck

Pfarrkirche St. Magaretha Ramsbeck

St. Magaretha Ramsbeck Foto: Sonja Klusekemper
St. Barbara Ramsbeck Foto: Sonja Klusekemper
St. Barbara Ramsbeck Foto: Sonja Klusekemper

Diese Kirche macht auf mich einen beruhigenden Eindruck. Sie ist nicht überladen wie viele andere katholische Kirchen. Ich habe Sie eigentlich aus einem Irrtum besucht, aber ich denke, dass es Wert war, sie gesehen zu haben. Gläubige Katholiken werden sicher ihre Freude haben, in dieser Kirche ein stilles Gebet zu sprechen. An den Wänden sind Heilige und es wird ein Kreuzweg gezeigt. Auch Menschen, die nicht katholisch sind, sollten einen Blick riskieren.

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Willingen – drei Kirchen – drei Seiten

Evangelische Kirche Kurhessen-Waldeck Willingen – Altarraum Foto: Sonja Klusekemper

Als ich mit meinem Mann in der evangelischen Kirche in Willingen war, war dort gerade eine Schulklasse. Die Lehrerin gab mir den Tipp mich an den zuständigen Pfarrer zu wenden. Dieser erklärte mir, dass das Bild, was ich hier aufgenommen habe, ein Gemeinschaftsprojekt der gesamten Gemeinde ist. Es haben alle Generationen daran mitgewirkt. Es ist ein Gemeindekunstwerk, das die Coronazeit verarbeiten soll und die emotionalen Empfindungen hinsichtlich des Ukraine-Krieges.

Katholische Kirche St. Augustinus Willingen Foto: Sonja Klusekemper

Als mein Mann und ich vor zwei Jahren auch schon mal hier waren, war die Kirche schon in einem „Renovierungsstatus“. Heute konnte man sie betreten und sah die Baustelle von innen. Die Renovierungsarbeiten finden noch bis Juli 2022 statt. Während dieser Zeit finden die Messen in der evangelischen Kirche statt. Dies zeigt sehr enge Kooperation der Kirchen in der Not und darüber hinaus!

umwidmete Kirche Pizzaria Don Camillo Foto: Sonja Klusekemper

Dies ist eine Seite der gesellschaftlichen Entwicklung, die mir persönlich nicht so gut gefällt. Diese Kirche ist entwidmet worden und jetzt dient sie als Restaurant. Man kann dort sehr gut essen und der Cappuccino ist auch nicht schlecht, aber ich finde persönlich, dass Umwidmungen immer etwas mit der sozialen Komponente der Kirche zu tun haben sollten.

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Usseln

Evangelische Kilianskirche Foto: Sonja Klusekemper

An der Eingangstür steht, dass die Kirche die „Mutterkirche“ des Uplandes ist. Sowohl Usseln als auch Willingen gehören genau genommen nicht mehr zum Sauerland, sondern zum Upland. Um es gleich vorweg zu sagen: An der Eingangstür stehen keine Öffnungszeiten :-). Aber Sie öffnet täglich, allerings weiß keiner genau wann. Irgendwann zwischen 10 und 11 Uhr. Ich war vor zwei Jahren mit meinem Mann schon mal bei dieser Kirche. Sie ist eine der Stationen des Besinnungspfades, der von Willingen über unter anderem Usseln nach Winterberg führt. Je nachdem, ob die Kirche schon geöffnet ist oder nicht, kann man sich auf dem Kirchengelände auf eine der Bänke setzen oder zum Bäcker des Dorfes gehen.

Evangelische Kilianskirche Foto: Sonja Klusekemper

Diese Figur steht am Eingang der Kirche. Im Vorraum sind einige Dinge zu finden. Zum Beispiel liegt dort ein Fotobuch über die notwendigen Umbauarbeiten, die im Jahr 2005 stattfanden. Mehr dazu finden Sie im Internet unter folgender Internetadresse www.kirchengemeinde-usseln.de. Im Eingangsbereich finden Sie ebenfalls Vorher-Nachherbilder des Altars.

Evangelische Kilianskirche – Altar Foto: Sonja Klusekemper

Außerdem hängt im Eingangsbereich eine Zeittafel der Kirchengeschichte von dieser Kirche, die ursprünglich katholisch war und dann evangelisch wurde.

Evangelische Kilankirche – Orgel Foto: Sonja Klusekemper

Ein Bild der Glocken habe ich nicht. Aber im Eingangsbereich der Kirche steht folgender Text dazu:

Glocken

Bei dem Brand 1642 gingen die Glocken verloren.

Erst 1691 konnten drei neue Glocken beschafft werden.

Im Jahre 1897 wurden drei neue Glocken geweiht.

Im 1. Weltkrieg mussten zwei Glocken abgegeben werden, sie wurden .. 1930 durch neue Glocken ersetzt.

Im zweiten Weltkrieg gingen drei Glocken in die Kriegsindustrie. Eine blieb erhalten, sie wurde später für die neue Kirche in Rattlar verwendet.

Im März 1948 wurden vier neue Glocken aus Stahl geweiht.

Am 4. September 1988 war Glockenweihe für vier neue Bronzeglocken.

Im Eingangsbereich hat man viele andere Informationsblätter und ein Gästebuch, in dem Besucher sich eintragen können. Man kann Kräuter für einen Obolus erwerben aus dem Kräutergarten, der im Gedenken von Hildegard von Bingen erschaffen wurde. Hildegard von Bingen war eine katholische Nonne aus einer adligen Familie.

katholische Kirche St. Sturmius – heilige drei Könige Foto: Sonja Klusekemper
Katholische Kirche St. Sturmius – Seitenansicht Foto: Sonja Klusekemper

Das erste Bild der katholischen Kirche St. Sturmius zeigt die heiligen drei Könige. Die Kirche ist nur Samstag Nachmittag und Dienstag Vormittag geöffnet. Wir waren leider zum falschen Zeitpunkt dort. Die Kirche könnte von außen mal einen Anstrich vertragen.

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Allgemein evangelische Kirche Kirche Sauerlandkirchen Sauerlandkirchen Medebach

Evangelische Kirchengemeinde Medebach

Bild: Sonja Klusekemper – evangelische Kirchengemeinde Medebach

Auszüge aus dem Buch „Geschichte und Gegenwart – Evangelische Kirchengemeinde Medebach 1837 – 1990“ Herausgeber: Evangelische Kirchengemeinde Medebach

Die Festschrift entstand von 1987 – 1990. Wegen der ständigen Nässe im Mauerwerk musste die Kirche renoviert werden. Der Beginn der Gemeinde ist aber schon in der Reformationszeit nachzuweisen. Aus der Geschichte und Gegenwart der evangelischen Kirchengemeinde Medebach sollte man ein Zeichen evangelischen Glaubens erkennen, dass mit Gottes Hilfe in einer sehr katholischen Region und dem Zeitgeist zum Trotz überdauert. „Trotz aller Schwäche und Gefährdung lebt die Gemeinde aus Gottes Wort und Sakrament und hofft auf den der da verheißen hat“: „Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.“ (2. Kor., 12.9)

evangelische Kirchengemeinde Medebach – Altarraum Bild: Sonja Klusekemper

Predigt im Festgottesdienst (gleiche Quelle) : … „Der Herr zeigt auf seine wirkliche Gemeinde, er zeigt den Weg auf den sie gehen wird, als Christi Brüder und Schwestern. Das ist etwas anderes, als wenn wir von Christus als unserem Bruder sprechen. Er bleibt der HERR, er ruft auf den Weg zum Tun des Willens Gottes“

:::“Neben dem Förster Höfeld ließen sich der Bürgermeister Hauck, der Amtsschreiber Nahmer und der Gutsbesitzer Waldeck zum ersten Presbyterium wählen. Sie sorgten dafür, dass sich, die verstreuten Evangelischen versammelten und im Glauben gestärtkt wurden. Sie bemühten sich um den Bau der Kirche und um die Einrichtung einer evangelsichen Schule und auch darum, dass sich die Gemeindeglieder zu einem ständigen finanziellen Beitrag verpflichteten. Dies geschah so in der ersten Phase der Gemeindegründung (1804-1840).“:::

Ähnlich verlief es in der zweiten Phase, die nach 1945 begann. Es herrschte damals entsetzliche Armut und trotzdem haben die Gmeindemitglieder dafür gesorgt, dass die Kirche insgesamt drei Glocken beommen hat. Die Kirche wurde nach und nach renoviert. Das Gemeindehaus wurde gebaut und auch für eine angemessene Wohnung für den jeweiligen Geistlichen gesorgt. Nach der Zeit des Nationalsozialismus, wusste man wieder, was zu wirklich nötig ist: Gottes Wort hören und bewahren und danach tun!

Heute seit 1987 befinden wir uns in der dritten Phase. „Wir befinden uns in einer Umbruchphase, in einer nicht geringen Gefährdung. Zum Hören auf Gottes Wort versammeln sich keineswegs die Vielen – obwohl wir wie 1946 ungefähr 1200 sind!“

Erinnerungen eines Presbyters (gleiche Quelle): „Als ich 1946 aus der schlesischen Heimat vertrieben wurde, landetet ich als Kriegs-Schwerbeschädigter in Medelon. Es wurde meine neue Heimat. Meine erste Frage war: Wo ist die nächste evangelische Kirche? Sie ist in Medebach, 10 km entfertnt! Damals wie heute vekehrte sonntags kein Bus.“

„In Medebach waren viele Vertriebene und Bombengeschädigte, so dass Pfarrer Balster hier in der katholischen Kirche in gewissen Abständen, evangelische Gottesdienste gehalten hat. Er kam mit dem Fahrrad, den Talar im Rucksack und sammelte die evangelischen Gemeindemitglieder hier und in den anderen Dörfern. Die Gmeinde war ja 22 Jahre lang verwaist gewesen. Die gemeindeeigenen Häuser waren fremdbelegt, für unseren Pastor Balster „war kein Platz in der Herberge“. Er musste – wie die Pfarrer vor 1873 – ein Zimmer mieten.“

„Pfarrer Balster berief die ersten Presbyter. …. Ich war mit 34 Jahren einer der Jüngsten, auch bei der Kreissynode. Die Teilnahme dort war für mich etwas ganz Neues. Da kamen die Herren Pastoren im schwarzen Anzug, Stehkragen und Krawatte, einzelne kamen noch im Gehrock. Es kamen damals einige Pastoren mit dem Fahrrad zur Synode untereinander auf eine feine, spitze Art die Meinung sagten, sie kämpften mit „scharf geschliffenene Waffen“.“…

… (1951) „Ich erinnere mich, dass die Gmeinde etwa 2000 Mark Kassenstand hatte. An bauliche Maßnahmen, die vor allem an der Kirche nötig waren, war also nicht zu denken. Weil die Gottesdienstbesucher sich aber ständig die Kleider mit Wasserfarbe an den Kirchenwänden beschmutzten, sorgte man dafür, dass eine Holzverkleidung angebracht wurde. Die war unser erstes Bauunternehmen nach dem Krieg.“…

„Ich konnte auch beobachten, wie sich die Umgangsformen auf der Synode gewandelt haben. Als ich nach 10 jähriger Unterbrechung wieder dort teilnahm, sah ich keinen mehr im Gehrock. Alles neue Gesichter, locker gekleidete Leute, manche im Rollkragenpullover und Jeans! Fär die Bezeichung „Hohe Synode“ hörte ich „Plenum“. Wie schnell können sich die althergebrachten Formen ändern. „

„In meiner Presbyterzeit von 1948 bis 1989 habe ich vier Pastoren im Amt erlebt. Jedesmal war es etwas anders. Bis heute, da ich noch als Rendant tätig bin, machen wir die Mitarbeit und das Mitdenken viel Freude. Diese Jahrzehnte des Mitwirkens im kirchlichen Raum haben mein Leben ausgefüllt.“