„Von 1925 bis Ende 1938 diente dieser Friedhof als Begräbnisplatz der „Altisraelitischen ReligionsgemeinschaftAdass Jisroel“, einer orthodocen Gruppe, deren Mitglieder aus der liberalen Synagogengemeinde ausgetreten waren und nach eigenem Ritus lebten und beteten. Die Gerresheimer Mitglieder der gesamtstädtischen Synagogengemeinde wurden hingegen auf dem jüdischen Friedhof an der Mansfeldstraße bestattet.
Nach dem religiösen Haupt von Adass Jisroel Düsseldorf, Rabbiner Heinrich (Chajim) Weyl z I (1866-1943), wurde der Platz auch Weylscher Friedhof genannt. Er umfasst insgesamt 46 Gräber mit hebräischen und deutschen Inschriften. Man vermutet, dass hier nach der Progromnacht 1938 eine oder mehrere geschändete Thorarollen dem Religionsgesetz folgend bestattet wurden, um sie vor weiterer Zerstörung zu bewahren. 1939 wurde Adass Jisroel im geamten NS-Staat verboten und aufgelöst. Rabbiner Weyl flüchtete in die Niederlande, von wo er später nach Ausschwitz deportiert wurde.
Der Begräbnisplatz, der heute Eigentum des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein ist, wurde nach 1945 mehrfach geschändet.
Die Seelen der hier Bestatteten mögen eingebunden sein in das Bündel des Lebens.
Düsseldorf im Juli 2018 Tammus 5778
Landesverband der jüdischen Gemeinden von Nordrhein K.d.ö.R. und Bezirksvertretung 7 der Landehauptstadt Düsseldorf“
Der Friedhof liegt abgelegen im Wald in der Nähe des christlichen Friedhofs. Neben der hier geschriebenen Gedenkstätte ist der Friedhof sehr friedvoll und ruhig gelegen. Etwas Beklemmungen hatte ich die Umzäunung zu sehen, die weitere Schändung verhindern soll. Ich bin traurig, dass so etwas in Deutschland notwendig ist.